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Schneeschuhwandern im Ahrntal: Ein Wintermärchen in den Südtiroler Alpen


Bild: © IDM Südtirol - Alex Moling


Der Winter im Ahrntal in Südtirol bietet nicht nur eine zauberhafte Kulisse aus schneebedeckten Gipfeln und malerischen Dörfern, sondern auch eine Fülle an Outdoor-Aktivitäten, die die winterliche Pracht in ihrer vollen Intensität erlebbar machen. Unter diesen erstrahlt das Schneeschuhwandern als eine ganz besondere Art des winterlichen Naturgenusses. In diesem Beitrag nehmen wir Euch mit auf eine Reise durch die Welt des Schneeschuhwanderns im Ahrntal – von den Ursprüngen dieses Sports bis zu den besten Routen, die das Tal zu bieten hat.


Was ist Schneeschuhwandern und woher kommt es?


Schneeschuhwandern ist eine uralte Fortbewegungsmethode, die es den Menschen ermöglicht, selbst auf Tiefschnee einigermaßen bequem zu laufen, ohne dabei bis zu den Knien einzusinken. Die Schneeschuhe verteilen dabei das Gewicht des Wanderers auf eine größere Fläche und verhindern damit weitgehend das Einsinken in den Schnee. Dadurch wird die Fortbewegung auf Schnee deutlich erleichtert.

Ursprünglich eine notwendige Fortbewegungsmethode der indigenen Völker in Nordamerika, Asien, Skandinavien und den Alpen, hat sich das Schneeschuhwandern mitlerweile zu einer beliebten Freizeitaktivität entwickelt. Während unsere Vorfahren noch selbstgemachte Schneeschuhe aus Holz und Leder benutzten um im Winter zu jagen und auf Nahrungssuche zu gehen, so verwenden wir heute high-tech Schneeschuhe aus leichtbau Materialien um etwas Abstand von unserem Alltag zu gewinnen und wieder näher an die Natur zu kommen.


Schneeschuhwandern entwickelte sich von einer notwendigen Fortbewegungsmethode bei der Jagd zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung.

Wie geht Schneeschuhwandern?


Schneeschuhwandern ist im Grunde genommen einfach und erfordert keine speziellen Fähigkeiten. Hier sind einige grundlegende Schritte, um Euch den Einstieg zu erleichtern:


  1. Schneeschuhe anlegen: Die modernen Schneeschuhe sind einfach anzulegen und passen auf nahezu jeden Wanderschuh. Die Bindungen sind so konzipiert, dass sie festen Halt bieten, während Sie dennoch flexibel bleiben.

  2. Korrekten Gang annehmen: Der Gang beim Schneeschuhwandern ähnelt dem Gehen auf flachem Gelände. Breitere Schritte helfen, das Eintauchen der Schneeschuhe zu minimieren und erleichtern das Vorwärtskommen.

  3. Stockeinsatz: Trekkingstöcke bieten zusätzliche Stabilität, vor allem auf unebenem Gelände. Sie helfen auch dabei, den Rhythmus zu finden und die Belastung auf Knie und Gelenke zu reduzieren.

  4. Atmung beachten: Das Schneeschuhwandern kann anstrengend sein, besonders in höheren Lagen. Achten Sie darauf, tief und regelmäßig zu atmen, um die Sauerstoffversorgung zu optimieren.


Warum ist Schneeschuhwandern zurzeit so im Trend?


In den letzten Jahren hat das Schneeschuhwandern eine bemerkenswerte Renaissance erlebt. Dieser Trend lässt sich durch mehrere Faktoren erklären:


  1. Zurück zur Natur: In einer Zeit, in der viele Menschen von Technologie umgeben sind, sehnen sich immer mehr nach Aktivitäten im Freien, die eine direkte Verbindung zur Natur ermöglichen. Schneeschuhwandern bietet genau das.

  2. Gesundheitsbewusstsein: Die Menschen werden sich zunehmend der Bedeutung von Bewegung im Freien bewusst. Schneeschuhwandern ist eine sanfte, aber effektive Möglichkeit, körperlich aktiv zu sein und gleichzeitig die winterliche Natur zu genießen.

  3. Zugänglichkeit: Schneeschuhwandern erfordert keine besonderen Fähigkeiten oder teure Ausrüstung. Es ist eine erschwingliche und zugängliche Aktivität für Menschen jeden Alters.



Bild: © TV Ahrntal - Filippo Galluzzi


Was ist das Besondere am Schneeschuhwandern?


Schneeschuhwandern bietet eine einzigartige Verbindung zur winterlichen Landschaft, die viele andere Aktivitäten nicht bieten können. Hier sind einige Aspekte, die das Schneeschuhwandern besonders machen:


  1. Stille und Einsamkeit: Durch die vergrößerte Fläche der Schneeschuhe können auch abgelegene Gebiete leicht erkundet werden. Dies ermöglicht ein intensives Naturerlebnis fernab vom Trubel.

  2. Winterzauber erleben: Das leise Knirschen des Schnees unter den Schneeschuhen, die klare Winterluft und die schneebedeckte Landschaft schaffen eine besondere Atmosphäre, die den Zauber des Winters in seiner reinsten Form einfängt.

  3. Für jedes Fitnesslevel: Schneeschuhwandern ist eine Aktivität, die sich leicht an verschiedene Fitnesslevel anpassen lässt. Vom gemütlichen Spaziergang bis zur anspruchsvollen Bergtour gibt es für jeden die passende Strecke.


Schneeschuhwandern bietet eine einzigartige Verbindung zur winterlichen Landschaft.

Wie sieht es mit dem Fitness-Aspekt aus?


Schneeschuhwandern ist nicht nur eine angenehme Möglichkeit, die Natur zu erkunden, sondern auch eine ausgezeichnete Form des Trainings. Hier sind einige gesundheitliche Vorteile:


  1. Ganzkörpertraining: Durch das stapfen im Schnee, den unebenen Untergrund und die Mithilfe der Arme (mit Stöcken) beansprucht das Schneeschuhwandern eine Vielzahl von Muskeln, einschließlich Beine, Gesäß, Kernmuskulatur und Arme. Dies führt zu einem effektiven Ganzkörper- und Ausdauertraining.

  2. Kalorienverbrennung: Durch die zusätzliche Anstrengung, die das Gehen im Schnee erfordert, wird der Kalorienverbrauch im Vergleich zum normalen Gehen oder Wandern gesteigert. Bei steileren Anstiegen oder schnellerem Tempo können dabei bis zu 1.000 Kalorien pro Stunde verbrannt werden.

  3. Herz-Kreislauf-Gesundheit: Das Herz-Kreislauf-System profitiert von der moderaten bis intensiven körperlichen Betätigung beim Schneeschuhwandern. Da man Schneeschuhwandern zumeist in den Bergen (und damit auch gerne auf 1.000 - 2.000 und mehr Metern Meereshöhe) betreibt, profitiert man zusätzlich vom sogenannten “Höhentraining”, welches gemeinsam mit der reinen Bergluft einen zusätzlichen positiven Effekt auf die kardiovaskuläre Fitness hat.

  4. Geringes Verletzungsrisiko: Im Vergleich zu anderen Wintersportarten wie Skifahren, Snowboarden oder Langlaufen birgt Schneeschuhwandern ein bedeutend geringeres Verletzungsrisiko, da es eine natürliche Bewegung ist und keine speziellen Fähigkeiten erfordert. Es gilt natürlich auch hier, wie bei allen Bergsportarten, besonders auf die Schneebedingungen und das Gelände zu achten (Stichwort Lawinengefahr)! Touren in offenem Gelände sollte man nur gemeinsam mit erfahrenen und ortskundigen Guides unternehmen.


Schneeschuhwandern als "Sanfter Wintertourismus": Was hat es damit auf sich?


Der Begriff "Sanfter Wintertourismus" bezieht sich auf eine nachhaltige und umweltfreundliche Form des Winterurlaubs, die die Natur schont und gleichzeitig den Besuchern ein authentisches Erlebnis ermöglicht. Schneeschuhwandern passt perfekt in dieses Konzept und das aus mehreren Gründen:


  1. Geringer ökologischer Fußabdruck: Schneeschuhwandern erfordert keine motorisierten Fortbewegungsmittel und verursacht somit keine Umweltbelastung durch Treibstoffemissionen.

  2. Schutz der Flora und Fauna: Durch die Verwendung von Schneeschuhen, die das Gewicht verteilen, minimiert man das Risiko, empfindliche Ökosysteme im Schnee zu beschädigen.

  3. Nachhaltiger Tourismus: Schneeschuhwandern ermöglicht es den Besuchern, die Natur hautnah zu erleben, ohne dabei dauerhafte Spuren zu hinterlassen. Dies fördert einen nachhaltigen Ansatz im Tourismus.



Bild: © Hansi Heckmair


Wo kann man im Ahrntal am besten Schneeschuhwandern?


Das Ahrntal bietet eine Fülle von Schneeschuhwanderwegen, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Wanderer geeignet sind. Hier sind einige der besten Orte, um diese bezaubernde Winteraktivität zu erleben:


  1. Klausberg - Breite Rast: Ein beliebtes Ziel für Schneeschuhwanderer bietet die “Breite Rast” in Steinhaus. Dort kann man nämlich auf Wunsch die ersten 600 Höhenmeter mit der Kabinenbahn “K-Express” des Skigebiets Klausberg bewältigen und so auch mit etwas weniger Ausdauer eine schöne Bergtour unternehmen. Die Breite Rast ist ein idyllisches Plätzchen Natur, auf einem kleinen Hochplateau, und ist auch im Sommer sehr beliebt.

  2. Weißenbach: Die Umgebung von Weißenbach ist ein Paradies für Schneeschuhwanderer. Die ruhige und unberührte Natur und die tollen Schneeverhältnisse über den ganzen Winter schaffen die perfekte Kulisse für eine entspannte Wanderung. Es gibt einige Hütten, welche auch im Winter geöffnet sind, sowie nahezu unzählige Routen - von der einfachen Wanderung bis hin zur anspruchsvollen Bergtour.

  3. Speikboden: Der Speikboden, mit seinen prächtigen Ausblicken auf die umliegende Berglandschaft, bietet ebenfalls verschiedene Schneeschuhwanderwege. Auch hier kann man mit der Kabinenbahn bis zur “Speikboden Alm” auf 2.000 Meter hochgleiten - der perfekte Ausgangspunkt für eine Gipfeltour!

  4. Rein in Taufers: Die Gegend rund um Rein in Taufers ist für ihre Vielfalt an Schneeschuhwanderwegen bekannt. Das idyllische Bergdorf, auf rund 1.600 Metern gelegen, ist zur gänze von unberührter Natur umgeben, die man mit Schneeschuhen von nahezu jedem Punkt aus erkunden kann. Von einfachen Routen durch die verschneiten Täler bis hin zu herausfordernden Bergpfaden in hochalpinem Gelände - hier findet jede/r die richtige Tour!

  5. Kasern: Das letzte Dorf am Talschluss der Ahrntals ist gleichzeitig das Tor zum Naturpark “Rieserferner-Ahrn” und somit auch zu einem wahren Paradies für Schneeschuhwanderer, weit weg von Straßen oder Skipisten. Auch hier gibt es wiederum einige auch im Winter geöffnete Hütten, imposante Berggipfel, idyllische Hochebenen und vor allem eins: jede Menge Schnee!

  6. Finde Deinen Lieblingsplatz: Hier alle Routen im Ahrntal aufzuzählen würde auf jeden Fall den Rahmen sprengen und darüberhinaus auch wenig Sinn machen. Das schönste an dieser Sportart ist es doch, dass es keine festgelegten Ziele oder Routen geben muss! Nimm dir eine Karte, suche Dir eine Route, besprich sie nach Möglichkeit mit einer Person, die sich in der Umgebung auskennt (diese findest Du in deiner Unterkunft oder an der Tourismus-Information) und mache dich auf die Suche nach Deinem Lieblingsplatz!


Insgesamt ist das Ahrntal im Winter ein wahres Schneeschuhparadies. Egal ob Ihr Anfänger oder erfahrene Schneeschuhwanderer seid, hier kann jede/r die Winterlandschaft in ihrer vollen Pracht erleben.

Schneeschuhwandern im Ahrntal bietet nicht nur eine physische Aktivität inmitten malerischer Schneelandschaften, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Natur und eine Möglichkeit, dem hektischen Alltag zu entfliehen. Es ist eine Reise zu sich selbst und zur Schönheit der winterlichen Bergwelt, die lange in Erinnerung bleibt. Machet Euch bereit, Eure Schneeschuhe anzuziehen und die stillen Pfade des Ahrntals zu erkunden – ein Wintermärchen wartet auf Euch!

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